Im Rahmen der Green Transition Information Factory (GTIF), eine Initiative der European Space Agency (ESA), wurde für Österreich ein „Digitaler Zwilling“ entwickelt, um den grünen und digitalen Wandel voranzutreiben. Die Systemebenen der Satelliten- und Geodaten sind anschaulich in einem interaktiven Demonstrator auf der Website dargestellt, die Themengebiete sind: Energiewende, Nachhaltige Städte, Mobilitätswende, Anpassungsdienste mit Erdbeobachtung und Kohlenstoffbilanzierung. Die spielerischen Visualisierungen laden Stakeholder*innen und Bürger*innen ein, etwa das Solarpotenzial ihrer Stadt oder die Biomasse der Umgebung zu erkunden.
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fördert Projekte, die den „Digitalen Zwilling“ unter Einbindung von Endnutzer*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft weiterentwickeln. Kürzlich fand der Kick-off für das GTIF-Projekt „Nachhaltige Städte“ statt. Als Konsortialführung arbeiten wir gemeinsam mit den Projektpartnern EOX, GeoSphere, AIT, Ubicube und OHB Digital Connect daran, satellitengestützte IT-Services in die Green Transition Information Factory sowie in Fachinformationssysteme der Stadt Wien zu integrieren.
Zu den neu entwickelten Services gehören:
- Vorhersage des Solarpotenzials: Kurzfristige, präzise Daten für verbesserte Energie-Management-Planung und Netzstabilität.
- Hochauflösende Temperaturprognosen: Optimierte Modelle für urbane Hitzeinseln, die präventive Gesundheitsleistungen und Informationsmaßnahmen der öffentlichen Hand verbessern.
- Urbane Wärmeinseln & Hitzerisiko: Datenbasierte Unterstützung für Städte, um Klimaanpassungsstrategien zu entwickeln und Maßnahmen zur Risikominderung zu priorisieren.
- Aktualisierung des Gebäudebestands: Innovativer Informationsdienst zur Analyse und Visualisierung von Veränderungen im Gebäudebestand – bestens geeignet für die Raumplanung und Digitalisierung einer Stadt.
Der erste Schritt ist es, ein Narrativ zu entwickeln, um Teil des „ESA Network of Resources“ zu werden. In diesem Multimediafile sollen die technischen Lösungen verständlich aufbereitet und in Kontext zur Nutzung gesetzt werden. Neben dem Projektmanagement hat der Vienna Geospace Hub einen Kommunikationsauftrag und fungiert als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung.
Spannender Projekttag der GTIF-Community
Mitte November fand im „das forum“, der Veranstaltungslocation der UIV Urban Innovation Vienna, ein spannender Projekttag für die GTIF-Community statt. Als Gastgeber luden wir rund 70 Vertreter*innen unterschiedlicher Institutionen zum Austausch ein, darunter die GeoSphere, GeoVille, EOX, EODC und Synergise sowie Vertreter*innen der European Space Agency (ESA).
Im Rahmen der Konsolidierung der Green Transition Information Factory Austria förderte die FFG neun Projekte zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten in der Ausschreibung „Digitaler Zwilling Österreich“. Ziel der Veranstaltung war es, Synergien zwischen den Projekten zu entdecken und sich mit Stakeholder*innen und Endnutzer*innen der Dienste zu vernetzen. Nach einem intensiven Vormittag mit zahlreichen Präsentationen und Fragerunden stand der Nachmittag im Zeichen der Workshops zu den Themen Energiewende, Mobilitätswende, Nachhaltige Städte und Erdbeobachtung für Klimawandelanpassung.
Das Besondere an den GTIF Projekten ist, dass am Ende nicht nur ein weiterer Service entwickelt werden soll, der zum Verkauf steht. Der Dienst soll mit den Endnutzer*innen aus Verwaltung und Gesellschaft gemeinsam nach deren Vorgaben und Wünschen entwickelt werden.
Weiterführende Links:
GTIF via European Space Agency